Blutdruck messen

Was bedeutet Blutdruck?

12.12.2017

Wie alle Körperwerte ist der Blutdruck kein konstanter Wert, sondern veränderlich und wie die Herzfrequenz abhängig von der aktuellen Aktivität und der Konstitution. Bei Bewegung oder Stress steigt der Blutdruck an. Bei Entspannung und in Ruhephasen sinkt er. Am Morgen hat der Blutdruck häufig den höchsten Wert und sinkt dann über den Tag hinweg leicht. Um den Blutdruck zu erhöhen, verengen sich die Gefäße: Es ist weniger Platz für das Blut vorhanden und der Druck steigt. Dadurch werden z.B. die Muskeln stärker durchblutet, was bei körperlicher Aktivität auch notwendig ist.

Der Blutdruck steigt und fällt mit jedem Herzschlag, daher werden zwei Werte (der jeweils höchste und niedrigste) gemessen:

  • Der erste Wert gibt den Blutdruck zu dem Zeitpunkt an, zu dem sich der Herzmuskel zusammenzieht. Dabei wird das Blut in die Gefäße gepumpt. Dieser Wert wird als systolischer Wert bezeichnet und ist der höchste Wert.
  • Der zweite Wert gibt den Blutdruck zu dem Zeitpunkt, zu dem sich das Herz entspannt, an. Dann füllen sich die Herzkammern wieder mit Blut. Dieser Wert wird diastolischer Wert genannt, es ist der niedrigste Wert.

Volkskrankheit Bluthochdruck

Mit steigendem Lebensalter leiden viele Menschen unter erhöhtem Blutdruck. Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Volkskrankheit. Was bei Anstrengung und Stress eine gesunde Reaktion ist, kann als Dauerzustand Folgeerkrankungen auslösen. So kann zu hoher Blutdruck zu Gefäßverkalkung oder einer Herzschwäche führen. Das tückische ist: Während niedriger Blutdruck sich in Schwindel und Müdigkeit äußern kann, macht sich Bluthochdruck nicht unbedingt so offensichtlich bemerkbar. Daher sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.

Wann fängt Bluthochdruck an?

Die Deutsche Hochdruckliga e.V. gibt folgende Richtwerte zur Bestimmung von Bluthochdruck an:

Oberer Wert (Systolisch, gemessen in mmHg*) Unterer Wert (Diastolisch, gemessen in mmHg*)
Optimal unter 120 unter 80
Normal unter 130 unter 85
Hochnormal 130 bis 139 85 bis 89
Leichter Bluthochdruck 140 bis 159 90 bis 99
Mittelschwerer Bluthochdruck 160 bis 179 100 bis 109
Schwerer Bluthochdruck 180 oder mehr 110 oder mehr
"Isolierte systolische Hypertonie" (alleiniger Bluthochdruck des oberen Wertes) 140 oder mehr unter 90
*mmHg: Millimeter auf der Quecksilbersäule.

Wenn mehrfach Werte jenseits des normalen Bereiches gemessen werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei einer Messung beim Arztbesuch kann es jedoch zum sogenannten »Weißkitteleffekt« kommen: Aus Aufregung über die ungewohnte Situation in der Sprechstunde oder auch aus Angst, dass ein kritischer Wert gemessen wird, steigt der Blutdruck vor der Messung an. Deshalb werden, um Bluthochdruck festzustellen, mehrfache Messungen durchgeführt, wie z.B. drei Messungen an zwei Tagen. Außerdem werden Werte, die der Patient selbst zu Hause gemessen hat, berücksichtigt. Eine Messung über den Tagesverlauf lässt sich mit einer 24-Stunden-Messung durchführen, um mögliche Zweifel aus dem Weg zu räumen. Die in diesem Beitrag dargestellten Informationen und Hinweise können eine professionelle Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin nicht ersetzen. Bei Gesundheitsproblemen sollte im Bedarfsfall immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Den Blutdruck richtig messen

Wenn erforderlich, sollten Sie mehrmals am Tag den Blutdruck messen. Hier ist es sinnvoll, jeweils zur gleichen Zeit zu messen. Um die Ergebnisse nicht zu beeinflussen, sollte ca. eine Stunde vorher auf Kaffee oder Alkohol verzichtet werden. Vor der Messung sollten Sie fünf Minuten ruhig sitzen und die Messung auch im Sitzen durchführen. Messen Sie nicht direkt nach körperlicher Betätigung. Es gibt Blutdruckmessgeräte, die mit einem sogenannten Ruheindikator erkennen, ob beim Anwender ein ausreichender Ruhezustand für die Messung besteht.


Es kann zwischen zwei verschiedenen Arten von Messgeräten unterschieden werden: Bei der einen Variante wird die Manschette am Oberarm angelegt, bei der anderen am Handgelenk. In jedem Fall sollte die Manschette immer auf Höhe des Herzens positioniert werden. Beim Oberarm-Blutdruckessgerät ist sie dann richtig angelegt, wenn sie zwei Finger breit über der Ellenbeuge sitzt. Dabei ist auch darauf zu achten, dass sie nicht zu stramm angelegt wird. Wenn ein Finger noch leicht unter die geschlossene, nicht aufgepumpte Manschette passt, sitzt sie richtig. Es gibt Manschetten in unterschiedlichen Größen. Die Manschette muss gut auf den Oberarm passen und darf nicht zu schmal sein. Wenn Sie den Blutdruck am Handgelenk messen, stützen Sie den Ellenbogen auf dem Tisch ab und heben den Unterarm etwas an, sodass sich die Manschette auch hierbei auf Höhe des Herzens befindet. Achten Sie darauf, während der Messung nicht zu sprechen oder zu husten. Bei allen Blutdruckmessgeräten sollte eine entsprechende Anleitung enthalten sein, sodass man mit ein wenig Routine verlässliche Werte erhält.

Was kann ich selbst gegen Bluthochdruck machen?

Bluthochdruck wird durch Rauchen, Alkohol und ungesunde Ernährung begünstigt, kann aber auch durch eine genetische Veranlagung ausgelöst werden. Bluthochdruck kann durch einen gesunden Lebensstil, also eine gesunde Ernährung, die auf Gemüse, Obst und wenig Fleisch setzt, günstig beeinflusst werden. Dazu gehören auch maßvoller Genuss von Alkohol, auf das Rauchen besser ganz zu verzichten, und viel Bewegung.

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